previous up next


2.3.1 Die Geschichte der O

Infos

Inhalt

  1. Die Liebenden von Roissy
    Die O und ihr Geliebter René gehen spazieren und steigen wie zufällig in ein Taxi. Das Taxi bringt sie ohne eine Anweisung zu einem Palais außerhalb Paris'. Während der Fahrt muss sie die Handtasche abgeben und die Unterwäsche ausziehen. Sie soll den Palais betreten und alle Anweisungen befolgen. Die O gehorcht, ohne Fragen zu stellen.
    ''Eine andere Version des gleichen Anfangs war brutaler und simpler:'' René verbindet O die Augen, fesselt ihre Hände und zieht ihr die Unterwäsche aus. Ein Freund Renés gibt die Anweisungen, René spricht kein Wort.
    Dort angekommen, wird O gebadet und geschminkt, mit Armfesseln und Halsband ausgestattet und ihr werden die Regeln erläutert: Sie steht jedem Mann auf jede Art zur Verfügung, darf jederzeit gepeitscht werden, muss kleinere Dienste ausführen, darf keinem der Männer in die Augen sehen, darf nicht sprechen, muss immer so sitzen oder stehen, dass Mund und Schoß für die anwesenden Männer offen scheinen. Nachts wird einer der Diener kommen, und sie auspeitschen.
    Ihr Aufenthalt dauert ungefähr vier Wochen, die O wird gepeitscht und vergewaltigt, jedoch René lässt dies immer nur stellvertretend durch andere tun. Zu den anderen Mädchen im Palais ist O distanziert, sie hält das Schweigegebot ein.
    René erklärt ihr, dass er sie lieben wolle wie ein Gott und sie umso mehr liebe, je mehr er sie ausliefere. Die O ''bebte vor Glück, weil er sie liebte, bebte in freudigem Einverständnis.'' Immer wieder wird betont, dass O's Fesseln sie von sich selbst befreit hätten, dass sie durch Misshandlung und Prostituierung an Würde gewonnen habe und durch die Spuren an Schönheit.
    Am Ende ihres Aufenthalts wird O in den Kerker des Schlosses gebracht, angekettet, gepeitscht und missbraucht und sie verliert im Halbdunkel jegliches Zeitgefühl. Schließlich werden ihr Fesseln und Halsband abgenommen und sie erhält einen speziellen Ring, der jedem, der den Ring erkennt, gestattet, sich an ihr zu vergehen, wenn René nicht anwesend ist und seine Zustimmung verweigert.

  2. Sir Stephen
    O arbeitet als Modefotografin und kehrt in ihren Beruf zurück. Die Kolleginnen spüren deutlich, dass sie sich verändert hat. O lernt Jacqueline, ein Modell kennen und begehrt diese fortan stark. Intuitiv vergleicht sie sie mit den anderen Mädchen aus Roissy. Später stellt sie Jacqueline René vor und O imaginiert Jacqueline missbraucht vor den Dienern in Roissy.
    René macht die O mit seinem älteren Stiefbruder Sir Stephen bekannt. O gibt ihr Einverständnis, fortan beide gleichermaßen als Gebieter anzuerkennen. Jedoch entsteht zwischen O und Sir Stephen eine Art Machtkampf, bei dem sich O als Besiegte erlebt: sie sehnt sich nach Sir Stephens Liebe und Begehren, er jedoch fordert kalt Gehorsam. René scheint sich immer mehr zurückzuziehen und zieht seine alleinige Genugtuung aus den Spuren, die Sir Stephen auf O's Körper hinterlässt. Die O ist verzweifelt darüber, gibt sich jedoch Sir Stephen mehr und mehr hin.

  3. Annemarie und die Ringe
    O und Jacqueline beginnen eine erotische Beziehung und auf Renés Wunsch hin zieht Jacqueline schließlich bei O ein. O soll Jacqueline dazu bringen, ebenfalls nach Roissy zu gehen.
    O sieht Sir Stephen inzwischen täglich und dieser will sie mit ihrem Einverständnis ''zeichnen'' lassen. René entfernt sich noch weiter von O und gesteht, dass er sich in Jacqueline verliebt habe. In Jacquelines Abwesenheit bringt Sir Stephen O schließlich nach Samois in ein Landhaus, wo Anne-Marie und drei weitere Mädchen leben. Sie soll dort nach einem Monat ''gezeichnet'' werden. O gibt ihr Einverständnis, sich Sir Stephens Zeichen anbringen zu lassen.
    O wird gepeitscht von einem der anderen Mädchen, dass durch Auslosen bestimmt wird. Anschließend bleibt sie stundenlang ''ausgestellt''. Dies ist die übliche und rituelle Prozedur in Samois. Abends wird immer eines der Mädchen ausgewählt, um die Nacht bei Anne-Marie zu verbringen. Auch O findet in Samois Gefallen daran, eines der anderen Mädchen zu peitschen. Die Tage vergehen von dem Ritual abgesehen in Müßiggang.
    Am Ende ihres Aufenthaltes bekommt O einen Ring an der Schamlippe angebracht, an dem ein Plättchen mit ihrem und Sir Stephens Namen hängt, und der nicht mehr geöffnet werden kann. Außerdem bekommt sie Sir Stephens Initialen in die Pobacken eingebrannt.
    Wieder in Paris verbringt O die Zeit bis Jacqueline zurückkommt bei Sir Stephen. Er benutzt fast nur ihren Mund, ''behandelte O beinahe ausnahmslos wie einen Knaben.'' Schließlich liefert er sie Freunden aus und einen von ihnen, Eric, kennt O bereits aus Roissy. Eric verliebt sich in O und wünscht ihre Freiheit - er will sie heiraten. O bestätigt jedoch Sir Stephen, dass sie ihm gehört und dieser lässt sie vor Erics Augen auspeitschen. Wenn sie nach Roissy zurückkehrt, wird Eric sie drei Tage lang misshandeln.

  4. Das Käuzchen
    Sir Stephen, O, René, Jacqueline und deren kleine Schwester Natalie verbringen den Sommer am Meer. O's Zeichnung lässt sich nicht mehr verbergen und so erzählt sie Jacqueline von Roissy und erzählt ihr, auch sie solle dorthin gebracht werden. Jaqueline reagiert in einer eigentümlichen Mischung aus Neugier und Abscheu.
    Natalie befragt ihre Schwester über O und ist fasziniert. Sie verliebt sich in O und will ebenfalls mit ihr schlafen. Sie ist richtiggehend eifersüchtig auf Jacquelines Verhältnis mit O. Auch Natalie soll nun nach Roissy gebracht werden, jedoch verbietet Sir Stephen, dass O ein Verhältnis mit ihr eingehen darf. Jacqueline verweigert sich O fortan. Es kommt unterschwellig zum Konflikt und zu Vorwürfen. René ist völlig in Jacqueline verliebt, die jedoch nur mit ihm spielt. O wird jedoch René gegenüber nicht darüber sprechen, aus Angst, mit ansehen zu müssen, wie dieser sein Gesicht verliert.
    René tritt sonst kaum noch in Erscheinung. O erkennt Sir Stephen als ihren einzigen und einzig wahren Gebieter. O bedauert dies nicht, sondern betrachtet René nun als Vorbereitung auf Sir Stephen.
    Sir Stephen stellt O einem Freund vor und sie erfährt, dass sie ''ausgeliehen'' werden soll. O ist verwirrt, jedoch Natalie ist darüber ''trunken vor Freude'' und beneidet sie. O sehnt sich danach, dass Natalie ihr endlich ausgeliefert wird und ist sich sicher, dass dies nach ihrer Rückkehr nach Roissy geschehen wird.
    Schließlich wird O nackt und mit einer Käuzchenmaske von Natalie an einer Kette geführt der Festgesellschaft von Sir Stephens Freund vorgeführt. Die Gäste reagieren verwirrt, neugierig, aber voll Verachtung. Einige Gäste benutzen O mit ihren Händen, und O fühlt sich zum Objekt degradiert und wie eine Puppe behandelt.

  5. Ende
    Das letzte Kapitel des Buches wurde gestrichen. Genau wie der Anfang des Buches hatte auch das Ende zwei verschiedene Versionen. In der ersten wurde nur geschildert, dass O nach Roissy zurückkehrt und dort von Sir Stephen verlassen wird. Das zweite Ende lautet sehr viel absoluter: ''Als O sah, daß Sir Stephen sie verlassen würde, wünschte sie sich den Tod. Sir Stephen erteilte seine Zustimmung.''
Sandra


previous up next